18.03.2024

Kostbarkeit aus der Bibliothek: Leonhardt Fuchs' Kräuterbuch


Die Bibliothek des Melanchthonhauses besitzt viele Kostbarkeiten und eine davon ist ein naturwissenschaftliches Buch. Der Autor dieses Buches ist Leonhart Fuchs (1501-1566), ein Humanist des 16. Jahrhunderts.. Er war ein deutscher Mediziner, Hochschullehrer, Übersetzer und Verfasser botanischer und medizinischer Werke. Leonhart Fuchs zählt zu den „Vätern der Botanik“ und gilt als Begründer der modernen wissenschaftlichen Botanik.

Sein berühmtes Kräuterbuch wurde im Jahr 1543 in Basel gedruckt und ist eine Besonderheit. Im 16./17. Jh. war es üblich Bücher in großem Format zu drucken, die auch dick und ziemlich schwer waren, nicht nur wegen ihrer Seitenzahl, sondern wegen der Papierstärke und dem Buchdeckel. Zu solchen Büchern gehört auch das Kräuterbuch. Das Gewicht des Buches mit seinen 884 Seiten aus dickem Papier ist beeindruckend. Es wiegt 3,650 kg.

Der Buchdeckel ist ein Pappdeckel. Die Ecken und der Buchrücken sind aus Leder, mit wunderschönen Blumenornamenten. Auf dem Buchrücken sind Buchtitel und Erscheinungsjahr aufgedruckt. Ein Porträt des Autors Leonhart Fuchs ist vorne in das Buch eingeklebt. Der Text auf dem Titelblatt ist wie von einem professionellen Schreiber handgeschrieben. Der Vorrede des Autors am Anfang des Buches folgen zwei Register. Als erstes ein Kräuterregister und dann ein Krankheitenregister. In die Register sind zwei Zusatzseiten mit handgeschriebenen Ergänzungen eingeklebt, welche vermutlich vom Buchbesitzer selbst stammen. Das Buch ist übersichtlich aufgebaut: Bilder der Kräuter auf der einen Seite und die dazu gehörige Beschreibung auf der Gegenseite.

Was Leonhart Fuchs in enger Zusammenarbeit mit seinen Zeichnern Albert Meyer und Heinrich Füllmaurer anstrebte, war die ausführliche botanische Beschreibung der Kräuter und deren medizinische Verwendungsmöglichkeiten. In diesem Kräuterbuch sind ca. 500 Kräuter beschrieben. Die Porträts der beiden Zeichner Heinrich Füllmauerer und Albrecht Meyer sowie des Formschneiders Veit Rudolf Speckle sind am Ende des Buches zu finden.

Dieses Buch war eine Schenkung des Stadtrats Georg Wörner im Jahre 1903 an den Melanchthonverein.


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